Frühlingsfest im Busecker Schlosspark wieder ein Erfolg
Buseck (siw). Durch das satte Grün des Schlossparks ertönten musikalische Klänge und viele Stimmen: Zum einen waren es die Stimmen von vier Schauspielern des Tinko-Theaters Gießen, die »Dornröschen« gaben, zum anderen die von zahlreichen Besuchern und zunächst diejenige von Bürgermeister Erhard Reinl.
Er begrüßte als Vorsitzender des Freundeskreises Busecker Schlosspark die Gäste zum sechsten Frühlingsfest im Park. Reinl dankte allen Sponsoren, den Vereinsmitgliedern und dem rührigen Vorstand. Mit der Fertigstellung des Rundweges um den großen Schlossteich sei ein weiteres gestalterisches Ziel erreicht worden, der Rosengang, eine Sonnenuhr und einiges mehr stünden noch auf der »Warteliste«.
Beim Flanieren auf dem Weg um den Teich, »den wir«, so Reinl, »heute den Weg der Poesie nennen wollen«, zudem am Pavillon und am Mammutbaum, waren Werke des Künstlers Pjervoj Ogonjok zu sehen. Diese sind noch über den Sommer hinweg zu besichtigen. Ebenso weckten die von den Kindertagesstätten-Kinden der Gemeinde liebevoll gestalteten Kunstleitpfosten die Aufmerksamkeit der Besucher. Hier ragt im wahrsten Sinne die große Giraffe heraus.
Markus Reich eröffnete mit Kindern der Percussion-AG der Goetheschule das attraktive Unterhaltungsprogramm mit afrikanischen Rhythmen.
Die Kindertagesstätten St. Elisabeth, »Traumland Panama« (beide Großen-Buseck) und »Pusteblume« Oppenrod luden den ganzen Tag über zum Basteln von bunten Wunderblumen und Schmetterlingen ein. Eine kleine Überraschung war es für die experimentierfreudigen Kinder, wenn sie trotz Gummibärchentauchens ins Wasser eine trockene Süßigkeit verzehren konnten.
Modernisiertes Märchen
Ein Tischgedeck aus Gold zu wenig, ist bekanntlich der Auslöser für den dramatischen Verlauf des Märchens »Dornröschen«. 13 weise Frauen gab es im Königsreich, aber nur zwölf wurden aus diesem nichtigen Grund zum großen Fest aus Anlass der Geburt der Königstochter eingeladen. Elf überbrachten dem Kind gute Wünsche, die nicht eingeladene und daher verärgerte 13. Fee prophezeite jedoch den Tod, sobald sich Dornröschen an ihrem 15. Geburtstag an einer vergifteten Spindel stechen werde. Die zwölfte gute Fee vermochte es lediglich, den Todeswunsch in einen 100-jährigen Schlaf abzuschwächen.
In unheilvoller Erwartung verfolgten Jung und Alt die Prinzessin auf ihren Weg in den verbotenen Turm, wo sie sich mit der Nadel in den Finger stach. Der rote Faden des Grimm’schen Märchens mit glücklichem Ausgang blieb erhalten, wenn auch die Vorführung mit fantasievollen Ergänzungen, einigen recht reißerische Szenen (wie beim Wuchs der Dornenhecke), eingebauten Dialekten, neuzeitlichen Dialogen (Personalmangel aufgrund Reha, Überstundenabbau, Burnout und Erziehungsurlaub) und durch die Einbeziehung der Kinder (zum Beispiel beim Aufstellen des Speiseplans) abgewandelt wurde. Viel Applaus für die Akteure. Mit afrikanischen Rhythmen hatte die Percussion-AG der Goetheschule unter Leitung von Markus Reich (Musikschule Busecker Tal) und die Bläserklasse der IGS Busecker Tal unter Leitung von Brigitte Wagner das Programm eröffnet. Obwohl die Fünftklässler erst seit Jahresbeginn Instrumentalunterricht erhalten, konnten sie ein ansehnliches Repertoire mit teilweise zweistimmigen Passagen präsentieren.
Beschlossen wurde das Programm mit dem Auftritt der Spielleute der Busecker Schlossremise (Leitung Matthias Schulze) im Atrium, das rundum viele Sitzgelegenheiten auf Steinen und auf Kirmesbänken bot. Und hier sei noch eine Stimme erwähnt: nämlich die von Bianca Poloschek aus Alten-Buseck. Die 16-Jährige begleitete bei mehreren Titeln das Instrumentalspiel mit wunderbarem Gesang.
Im Kulturzentrum selbst waren fleißige Bienen beim Kuchenverkauf am Werk. Erfreulich groß war die Anzahl der Bäcker(-innen), die über 70 Kuchen zur Verfügung gestellt hatten. Der Verkaufserlös wird ebenso wie die eingesammelten Spenden zu 100 Prozent in den Schlosspark fließen. Für Kaffee, Getränke und Deftiges war Jürgen Hörlin, der neue Pächter des »Restaurants am Schlosspark«, zuständig. (Quelle für den Text : Gießener Allgemeine, Sieglinde Wagner, Fotos: Beate Sieben)